Positionspapier V-03 Unser Aufruf zur Partizipation auf Augenhöhe
Das Positionspapier „Mit Erfahrung gestalten“ ist ein folgerichtiger und notwendiger Schritt, um die Anliegen der älteren Generation innerhalb unserer Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu kanalisieren und auf höchster Ebene zu vertreten. Wir fordern eine Teilhabe auf Augenhöhe, die unserer demografischen Stärke und unserer ehrenamtlichen Leistung gerecht wird.
1. Unsere demografische Stärke ist unsere Legitimation
Die Faktenlage unterstreicht die Relevanz der Senior*innen-Belange in unserer Partei:
- Mitgliederstärke: Mit insgesamt 47.071 Mitgliedern stellen Senior*innen ab 56 Jahren eine der größten und am stärksten wachsenden Gruppen innerhalb der Partei dar.
- Anteil: Wir machen einen Anteil von 30,31 % der gesamten Mitgliedschaft aus.
- Gesellschaftliche Parallele: Der Bevölkerungsanteil der Senior*innen in Deutschland liegt bei 31 %. Diese Übereinstimmung unterstreicht, dass wir für ein gesamtgesellschaftlich relevantes Wählersegment sprechen.
Diese Zahlen machen deutlich: Die Senior*innen-Belange sind keine Nische, sondern eine zentral innerparteiliche und gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
2. Seniorenpolitik als eigenständiges, bundespolitisches Feld
Die Anerkennung der Seniorenpolitik als eigenständiges, bundespolitisches Feld ist überfällig. Unsere Positionierung ist dabei strategisch, zukunftsgerichtet und stabilisierend:
2.1. Erfahrung als Zukunfts-Tool
Unsere gelebte Erfahrung ist ein Fundament, das wir aktiv in die Gestaltung der Zukunft einbringen. Angesichts der komplexen Herausforderungen (Klimakrise, globale Konflikte, Digitalisierung) bietet die Lebenserfahrung unserer Generation eine wichtige Orientierungs- und Risikokompetenz. Wir sehen unsere Verantwortung gegenüber den nachfolgenden Generationen und bringen unsere Expertise konstruktiv in die Lösungen ein.
2.2. Unsere gesellschaftliche Rolle: Stabilität gegen Populismus
Die ältere Wählergeneration ist aktuell verstärkt Ziel populistischer Narrative. Durch die stärkere Einbindung und Aktivierung der Senior*innen-Basis in die Programmatik unserer Partei wirken wir dieser Tendenz entgegen. Unsere Senior*innen agieren als stabile und verlässliche Brücke zur breiten Mitte der Gesellschaft und stärken unsere bündnisgrünen Ziele in den Kommunen und Vereinen.
3. Organisation und Zeitplan zur Abstimmung
Um unserer satzungsgemäßen Pflicht nachzukommen und unsere ehrenamtliche Basisarbeit zu würdigen, muss die Verankerung unserer Arbeit auf Bundesebene sichergestellt werden.
3.1. Keine Vertretung, keine Stimme
Das Positionspapier V-03 folgt dem basisdemokratischen Weg, um alle in der Senior*innenarbeit verantwortlichen Akteur*innen (AGen, LAGen und Landesvereinigungen) einzubinden und zu legitimieren. Trotz dieses Engagements haben diese Gliederungen zur Zeit kein Vertretungs- und Antragsrecht auf Bundesebene. Dieser Ausschluss entwertet unsere ehrenamtliche und basisdemokratische Arbeit.
3.2. Ziel: Vertretung auf Bundesebene
Auf Grundlage unserer demografischen Stärke und unseres satzungsgemäßen Anspruchs streben wir das ordentliche Vertretungsrecht bis hin zur Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) an. Nur so kann die Seniorenpolitik konsequent, gleichberechtigt und auf höchster Ebene in der Partei etabliert werden, anstatt als unverbindliches Randthema behandelt zu werden.
3.3. Die Dringlichkeit des Rankings
Die Zeit drängt: Der Antrag V-03 muss zu den Top-Anträgen gehören. Ab dem 17.10.2025 beginnt das Ranking für die V-Anträge, und nur die sechs am besten bewerteten Anträge werden auf der 51. BDK zur Abstimmung gestellt. Wir bitten die Landesvorstände daher dringend um eine konsequente Unterstützung und Bewerbung des Antrags V-03, um die Hürde des Rankings zu nehmen.
3.4. Der Fahrplan zur Gründung der Bundesarbeitsgemeinschaft
Die Verabschiedung des Positionspapiers ist der Startschuss für einen klaren, strukturierten Prozess zur Anerkennung der BAG-Senioren:
- November 2025: Die 51. BDK in Hannover verabschiedet das Positionspapier und erteilt damit den politischen Auftrag für die Gründungsinitiative.
- Anfang 2026: Strategisches, hybrides Kick-off aller Sprecher*innen der LAGen und politisch Verantwortlichen der Landesverbände. Zur Wahrung der Beteiligungsrechte können Landesverbände ohne bestätigte LAG fachliche Beauftragte entsenden. Die Bundesgeschäftsstelle und die Antragsteller begleiten die Umsetzung des Zeitplans zur offiziellen Beantragung der BAG. Der Fahrplan wird flexibel an mögliche Terminänderungen der BDK 2026 angepasst.
- Frühjahr 2026: Abstimmung der Strategie für die Anerkennung mit dem Länderrat, um die breite Unterstützung der Landesverbände zu sichern.
- Mitte 2026: Sobald die verbindliche Mitarbeit von Delegierten aus mindestens sechs Landesarbeitsgemeinschaften dokumentiert ist, wird das Votum des Sprecher*innen- und Sprecherrats der Bundesarbeitsgemeinschaften für die Anerkennung eingeholt.
- Herbst 2026: Die offizielle Gründungskonferenz der Bundesarbeitsgemeinschaft (Arbeitstitel „BAG-Senioren“) findet in hybrider Form, 6 Wochen vor der 52. Bundesdelegiertenkonferenz (unabhängig vom endgültigen Termin) statt.
- Bundesdelegiertenkonferenz 2026: Die offizielle Anerkennung der Bundesarbeitsgemeinschaft erfolgt durch die 52. Bundesdelegiertenkonferenz oder den Länderrat.
Mit Bündnisgrünen Grüßen,
Die Initiatoren des Positionspapiers „Mit Erfahrung gestalten“
Antrag 10 Stadtparteitag Leipzig zur Unterstützung unseres Positionspapier „Mit Erfahrung gestalten“ wurde durch einen Änderungsantrag komplett im Antragsbereich überschrieben!
