Die politischen Einstellungen und das Verhalten älterer Migrant*innen unterscheiden sich in vielen Aspekten von denen der einheimischen Bevölkerung. Diese Unterschiede sind vielschichtig und werden von einer Vielzahl individueller und gesellschaftlicher Faktoren beeinflusst.
Hauptunterschiede
- Politisches Interesse und Partizipation:
- Höhere Hürden: Ältere Migrant*innen stoßen oft auf höhere Hürden bei der politischen Partizipation, wie Sprachbarrieren, mangelnde Informationen über das politische System und Diskriminierungserfahrungen.
- Andere Prioritäten: Die politischen Prioritäten können sich unterscheiden, da ältere Migrant*innen oft andere Lebenserfahrungen und soziale Realitäten haben. Themen wie Migration, Integration und soziale Gerechtigkeit können für sie von besonderer Bedeutung sein.
- Vertrauen in politische Institutionen:
- Geringeres Vertrauen: Ältere Migrant*innen haben oft ein geringeres Vertrauen in politische Institutionen als die einheimische Bevölkerung, insbesondere wenn sie negative Erfahrungen mit Behörden gemacht haben oder Diskriminierung erfahren haben.
- Parteipräferenzen:
- Andere Parteipräferenzen: Ältere Migrantinnen tendieren oft zu anderen Parteien als die einheimische Bevölkerung. Sie können sich beispielsweise Parteien anschließen, die sich für die Interessen von Migrantinnen einsetzen.
- Politische Kultur:
- Unterschiedliche politische Kulturen: Die politische Kultur, die ältere Migrant*innen in ihren Herkunftsländern erfahren haben, kann sich von der politischen Kultur des Aufnahmelandes unterscheiden. Dies kann zu unterschiedlichen politischen Einstellungen und Verhaltensweisen führen.
Einflussfaktoren
- Migrationshintergrund:
- Herkunftsland: Die politischen Erfahrungen und Einstellungen in den Herkunftsländern können die politische Orientierung im Aufnahmeland prägen.
- Migrationsgeschichte: Der Zeitpunkt der Migration, die Dauer des Aufenthalts und die Gründe für die Migration können die politische Integration beeinflussen.
- Soziale Integration:
- Soziale Netzwerke: Die Zusammensetzung der sozialen Netzwerke spielt eine wichtige Rolle. Sind die sozialen Kontakte vorwiegend auf die eigene Migrationsgemeinschaft beschränkt, kann dies die politische Integration erschweren.
- Diskriminierungserfahrungen:
- Diskriminierung: Diskriminierungserfahrungen können das Vertrauen in politische Institutionen untergraben und die Motivation zur politischen Beteiligung verringern.
- Sprachkenntnisse:
- Sprachbarrieren: Mangelnde Sprachkenntnisse können die politische Partizipation erheblich einschränken.
Folgen für die Gesellschaft
- Repräsentativität: Eine geringe politische Partizipation älterer Migrant*innen kann dazu führen, dass ihre Interessen in der Politik nicht ausreichend berücksichtigt werden.
- Soziale Spaltung: Unterschiede in den politischen Einstellungen und dem Verhalten können zu sozialer Spaltung führen.
- Demokratische Legitimität: Eine geringe politische Beteiligung kann die demokratische Legitimität infrage stellen.
Fazit
Die politischen Einstellungen und das Verhalten älterer Migrantinnen sind von einer Vielzahl von Faktoren abhängig und unterscheiden sich oft von denen der einheimischen Bevölkerung. Um eine inklusivere Demokratie zu gestalten, ist es wichtig, die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen älterer Migrantinnen zu berücksichtigen und Maßnahmen zu ergreifen, um ihre politische Partizipation zu fördern.